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Hans Trapp
Wenn Kinder schrei'n zu Weißenburg und Wort und Rut' nicht frommt, so schlägt gewiß zuletzt noch durch der Ruf: "Hans Trapp, der kommt!"
Wer ist Hans Trapp? Vom Bärbelstein der Ritter Hans von Drot der grüßt' einst Weißenburg nicht fein und bracht's in schwere Not.
Denn mit dem Kloster und dem Abt lebt' er in schlimmem Streit, drum hat's sein böses Herz gelabt, ihm anzutun ein Leid.
Voll arger List hemmt' er einmal der Lauter raschen Lauf, da schwoll der Bach durchs ganze Tal gleich einem Strome auf.
Dann riß er ein den hohen Damm, fort stürzte wild die Flut, riß mit sich manchen Fels und Stamm, als echter Bot' der Wut.
Ganz Weißenburg ist Schreck und Graus, die Fluren sind ein See! Ach, mit der Ernte ist's nun aus! Der Streich tut lange weh.
Und alles heult: "Was gibt's, o Gott!" Der Abt zornflammend ruft: "Das hat getan der Hans von Drot, den Gott verdamm', der Schuft!"
Drum hat die Stadt vergessen nicht den furchtbar'n Ritter Hans; packt nichts so'n kleinen, bösen Wicht, gewiß Hans Trapp, der kann's.
Entnommen dem Buch "Pfälzer Sagen" von Viktor Carl,
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